9-Euro-Ticket & Chill: Mehr Mobilität auf der Kurzstrecke

Punks auf Sylt und überfüllte Züge: Die landläufige Berichterstattung über das 9-Euro-Ticket lässt vermuten, dass die ÖPNV-Nutzung mit dem Sondertarif für die Sommermonate vor allem stressig ist. Doch welche Entwicklungen lassen sich nach dem ersten Monat eigentlich beobachten?

Dass sich das Reiseaufkommen im Schienenverkehr seit der Einführung des bundesweiten 9-Euro-Tickets deutlich erhöht hat, dürfte eigentlich niemanden überraschen. In einer Pressemitteilung vom 7. Juli hat das Statistische Bundesamt nun erste Zahlen über die Nutzung des Tickets veröffentlicht: Im Juni 2022 entschieden sich auf Bahnstrecken zwischen 30 und 300 Kilometern 42 % mehr Menschen für eine Reise mit der Bahn als noch im Juni 2019. Das ist schon ein signifikanter Anstieg: Im Mai 2022 lag der Anstieg im Passagieraufkommen in der Bahn nur 3 % höher als im Mai 2019. Auf der Straße ist immerhin ein moderater Rückgang des Verkehrsaufkommens zu erkennen. Eine Analyse des Verkehrsdatenspezialisten Tomtom für die Nachrichtenagentur dpa zeigt für 23 von 26 untersuchten Städten einen Rückgang des Stauniveaus im Vergleich zur Zeit vor Einführung. Sozialverbände und fordern bereits, nach dem Ende des Tickets weiter günstige Nahverkehrsangebote zu schaffen. Man darf gespannt sein, wie es hier weitergeht.

Die Zwischenbilanz des Statistischen Bundesamts könnt ihr hier genau nachlesen: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/07/PD22_284_12.html